Küsterin
Ingrid Knop 0160-1640590
Martin-Luther-Kirche
Bis zum Reformationstag 2010 war die Martin-Luther-Kirche, weil die einzig evangelische Kirche in der Kernstadt Warstein, schlichtweg die namenlose „Evangelische Kirche“. Erst im Zuge der Namensgebung für das neuerrichtete Gemeindehaus (siehe „Philipp-Melanchthon-Haus“) erhielt auch sie ihren Namen.
(So, wie Philipp Melanchthon zeitlebens im Schatten Martin Luthers stand, steht heute auch das Philipp-Melanchthon-Haus im Schatten der Martin-Luther-Kirche.)
Errichtet wurde sie in der Zeit von 1852 – 1857.
Beschreibung der evangelischen Kirche
Die Martin-Luther-Kirche zu Warstein ist eine klassizistische Saalkirche mit Chor an der Westseite und einem quadratischen Turm mit Giebelfeldern und achteckigem Turmhelm an der Ostseite.
Die mit einem groben Außenspritzputz versehenen Fassaden sind mit verschiedenen Schmuckelementen ausgestattet.
Das neugotische Maßwerk ist aus Naturstein.
Weitere Gliederungen der Fassaden sind Lisenen an den Gebäudeecken und an dem viertelkreisförmigen Treppenturm, ein Bogenfries unter der Traufe, Kaff- und Gurtgesimse. Der Sockel ist aus Naturstein.
Der Innenraum ist mit einer geraden sichtbaren Holzbalkendecke mit breiter Brettschalung abgedeckt. Die Hängesäulen des Dachsprengwerks stoßen durch die Saaldecke und sind profiliert. Im Kirchenraum weist die Chorwand plastische Elemente auf. Unterhalb der Holzbalkendecke befindet sich ein umlaufender Ornamentfries. Die Orgelempore besteht aus einer Holzkonstruktion, deren Gebälk auf Steinsohlen lagert und von Holzpfeilern getragen wird. Der Fußboden besteht aus quadratischen Natursteinplatten (40x40 cm), diagonal verlegt im Wechsel deutsch-grau mit Anröchter Dolomit.
Sehenswürdigkeiten
Besonders hinweisen möchten wir die Besucher auf die spätgotische Kreuzigungsgruppe (15. Jh.) im Chorraum, die man in einer so viel jüngeren Kirche nicht unbedingt vermuten würde.
Sie ist ein Geschenk aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius.
Interessant auch die dem jüdischen siebenarmigen Leuchter nachempfundenen Leuchtelemente an der Chorseite, die 1938 (!) als Geschenk des evangelischen Schlossermeisters Carl Hildebrandt in die Kirche kamen.
Altar mit historischer Kreuzgruppe
Altarraum