Küsterin
Ingrid Knop 0160-1640590
Christuskirche
„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Ps 26,8 – Inschrift im Altarraum der Christuskirche)
„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebr 13,14 – Jahreslosung 2013)
Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser Leben und Streben: Wir Menschen sehnen uns nach Klarheit, Eindeutigkeit und Zugehörigkeit; nach festen Orten, die uns durch ihre Dauerhaftigkeit Sicherheit schenken. Ein schönes Zuhause ist ein Rückzugsort, an dem ich zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen darf, bevor ich wieder in die Welt da draußen hinausgehe.
Seit 60 Jahren ist unsere Christuskirche ein solcher Raum, geistliche Heimat geworden für nun schon drei Generationen Protestantinnen und Protestanten.
Insbesondere die erste Generation Christuskirchenbesucher hat aber auch die gegenteilige Erfahrung gemacht, wie sie im ersten Teil der Jahreslosung zum Ausdruck kommt: den Verlust der Heimat im Osten als Folge des Krieges oder
die Aufgabe der Heimat in der Nachkriegszeit auf der Suche nach Arbeit. In der Fremde, hier in Belecke, neu anfangen zu müssen, war eine unendlich schwere Aufgabe. Die Christuskirche war dabei ein Anker, sich in Belecke neu verwurzeln zu können.
Zugleich erinnert die Botschaft, die an diesem Ort verkündigt wird, aber auch immer wieder daran, dass es für uns Christinnen und Christen noch eine andere, kommende Heimat gibt: die ewige Heimat bei Gott. Damit verbunden ist die Mahnung der Jahreslosung, dass alle unsere Orte in diesem Leben stets etwas Vorläufiges behalten, ja behalten müssen, wenn wir die ewige Heimat nicht aus dem Blick verlieren wollen.
Vorgeschichte
Im 2. Weltkrieg, aber vor allem nach dem Krieg, kommen viele evangelische Christen nach Belecke, zuerst als Flüchtlinge aus dem Osten, später auch aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone.
Diese Flüchtlinge waren zumeist in ihrer Heimat treue Kirchenmitglieder, und hier in der „Fremde“ waren sie natürlich auch an einem lebendigen kirchlichen Leben interessiert.
Aber nur die wenigsten Gemeindeglieder waren willens oder auch in der Lage, den Weg zur Kirche nach Warstein zum sonntäglichen Gottesdienst zu unternehmen. Sie lebten zum Teil in sehr behelfsmäßigen Wohnungen. Sie feierten den Gottesdienst in improvisierten Gottesdienststätten mal im alten Rathaus, in einer Schule und im Speisesaal der Schützenhalle oder manchmal auch im Wohnzimmer eines Mitchristen. Belecke war damals ja nur ein eher kleiner Ort mit 2000 Einwohnern und die meisten Häuser, denen die Flüchtlinge zugewiesen wurden, waren auf mehrere Haushalte nicht eingerichtet.
Eine weitere Gruppe der Zuwanderer nach Belecke, die das Gesicht der Gemeinde maßgeblich bestimmte, gab es durch die Belegschaft der Firma AEG, die in den Jahren 1945 / 46 von Berlin nach Belecke kamen. Daneben wurden auch die Siepmann-Werke sowie Persta als Tochterunternehmen vom Ende der 40er Jahre bis Mitte der 70er ständig erweitert und modernisiert. Das bedeutete ein attraktives Angebot an Arbeitsstellen. Belecke wurde ein wachsender Industriestandort, viele Menschen aus näherer und weiterer Umgebung siedelten sich in Belecke an – Belecke war damals noch eigenständige Stadt –. Eine umsichtige, politischen Gemeindeleitung, vor allem der verdienstvolle Bürgermeister Josef Löbbecke, förderte stark die Industrie- und Wohnungsansiedlungen.
Geschichte
Die erste Erwähnung unserer 50jährigen Kirche finden wir in den Protokollbüchern des Presbyteriums. Es hieß:
am 24.01.1950:
„Es soll ein Antrag an die Stadt Belecke gestellt werden, wo bei der Siedlungs-planung ein an geeigneter Stelle gelegenes Grundstück für einen Kirchsaal für unsere Gemeinde vorzusehen ist.“
am 12.04.1951:
„Die Stadt Belecke ist bereit, uns ein Grundstück zur Errichtung einer Kirche unentgeltlich zu übereignen.“
am 14.03.1952:
„ Der Vorsitzende berichtet über das Projekt des Kapellenbaus in Belecke. Das Objekt ist veranschlagt auf 70 000 DM.“
Am 25.10.1952:
Durch Rundlaufbeschluss wurde beschlossen: „ Pfarrer Trommershausen legt die Finanzierung dar. Es wird der Beschluss gefasst, den Bau der Kapelle in Belecke nach den Plänen des Kirchbauamtes Hagen auszuführen“.
Am 04.07.1953:
„Das Presbyterium nimmt davon Kenntnis, dass die Stadt Belecke uns ein Grundstück zum Bau einer Kapelle in Belecke kostenfrei zur Verfügung stellt und nimmt die Schenkung dankend an.“
Die Einweihung der Christuskirche am 15.11.1953
Die damalige Jahreslosung:
„Werft Euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat“. Hebr. 10,35
Am 15.11.1953 war nun endlich der ersehnte Tag da. Landeskirchenrat Rahe – übrigens der Schwiegervater des späteren Gemeindepfarrers Tappenbeck – empfing den Schlüssel der Kirche vom Vertreter des Kirchenbauamtes Hagen und übergab ihn an den Pfarrer von Warstein, Pfr. Trommershausen. In seiner Festpredigt führte Landeskirchenrat Rahe aus:
„Kirchen werden nicht zur Machtdemonstration gebaut, sondern es gilt – gerade hier in Belecke – den Christen eine Heimat zu geben im Gottesdienst, wo Gott geehrt und gepriesen wird. Viele haben Schweres erlebt, trotzdem dürfen wir dankbar für gnädige Fügungen und Führungen sein.“
60 Jahre Christuskirche
Hier können Sie die Festschrift "60Jahre Christuskirche" einsehen.
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Regelmäßige Gottesdienste
Martin-Luther-Kirche in Warstein, Belecker Landstr. 14a:
Sonntags 11.00 Uhr mit Hl. Abendmahl und anschließendem Kirch-Café
Christuskirche in Warstein-Belecke, Hesenberg 1:
am 1. (mit Hl. Abendmahl) und 3. Sonntag im Monat um 9.30 Uhr
Apostel-Gemeindehaus in Rüthen, Schlangenpfad 1:
am 2. (mit Hl. Abendmahl) und 4. Sonntag im Monat um 9.30 Uhr
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