Kurzer Überblick über die Gemeindegeschichte
Seit 175 Jahren besteht die Evangelische Kirchengemeinde Warstein. Damals wurde die vormalige Filialgemeinde der Kirchengemeinde Meschede mit einer eigenen Pfarrstelle ausgestattet. (Das Grab des ersten evangelischen Pfarrers in Warstein, Carl Geck, befindet sich bis heute auf dem Evangelischen Friedhof in Warstein.) 1857 hatte die junge Gemeinde dann auch eine eigene Kirche, die seit 2010 den Namen Martin-Luther-Kirche trägt.
1896 kam die Markuskapelle in Sichtigvor dazu, bevor nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem großen Zuzug evangelischer Flüchtlinge und Vertriebener ein regelrechter Bauboom einsetzte: den Kirchen in Belecke, Kallenhardt und Rüthen folgten Gemeindehäuser in Belecke, Rüthen und Warstein.
Gab es bis 1945 für die Evangelischen in Rüthen und Warstein nur eine Pfarrstelle (mit Sitz in Warstein), so brachte die Explosion der Gemeindegliederzahlen (binnen weniger Jahre fast eine Verzehnfachung) die Notwendigkeit mit sich, weitere Pfarrstellen in den neu entstehenden Pfarrbezirken Rüthen und Belecke einzurichten, um der Seelsorge Herr bleiben zu können.
Der Höchststand an Gemeindegliedern war mit dem Zuzug vieler evangelischer Russlanddeutscher Mitte der 1990-er Jahre erreicht: Damals gehörten fast 7000 Menschen zu der weitverzweigten Gemeinde, die von sechs Seelsorgern (einschließlich des Pfarrers für das Landeskrankenhaus; damals noch alle männlichen Geschlechtes) betreut wurde.
Mit dem fast zeitgleichen Ruhestand des Rüthener Pfarrers und des Pfarrers für das Landeskrankenhaus fielen beide Pfarrstellen 2011 weg. Daraufhin beschloss das Presbyterium, die Pfarrbezirke aufzugeben und den verbleibenden Pfarrern Aufgabenbereiche zuzuordnen, in denen sie in der Gesamtgemeinde arbeiten.
Im Jahr des 175-jährigen Gemeindejubiläums gehörten noch gut 5100 Mitglieder zur Evangelischen Kirchengemeinde Warstein, für die zur Zeit eine Pfarrerin, ein Pfarrer und Stellenanteile der Regionalpfarrerin seelsorglich zuständig sind. (mü)